In der Literaturwissenschaft gibt es Vertreter, die an Brechts Konzeption eines Epischen Theaters nichts Neues entdecken wollen und sie auf wenige Elemente zu reduzieren versuchen. Es gibt in der Literaturwissenschaft jedoch ebenso Vertreter, die Brechts Theatertheorie nebulös und verworren finden, und sie um jeden Preis als anti-aristotelisch bezeichnen wollen. Bekanntlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Tag: Literaturwissenschaft
Doppelter Abschied von Kochberg
Mit dem Titel dieses Artikels hat auch Ulrich Kaufmann einen von ihm erschienen Aufsatz benannt. Erschienen ist der Aufsatz in einem Sammelband Jakob Michael Reinhold Lenz: Vom Sturm und Drang zur Moderne (2001). Herausgegeben wurde der Sammelband im übrigen von Andreas Meier. Inhaltlich versucht Kaufmann ein Gedicht von Volker Braun mit einem von JMR Lenz […]
Eine runde Sache
Nicht unbedingt wegen des eierköpfigen Trägers, trägt der Artikel diese Überschrift, sondern wegen dessen umfassenden Ausarbeitung. Gotthold Ephraim Lessing – Gott hab ihn selig – wurde 1729 in Kamenz geboren und verschied im Februar 1781 in der Stadt Braunschweig, die noch heute Stolz auf das Ableben Lessings sein kann. In der Doppeldeutigkeit dieser Anmerkungen muss […]
Vor die Deutschen – Gottsched
Dreißigjährig veröffentlicht Johann Christoph Gottsched im Jahr 1730 seine poetologische Abhandlung Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen. Seine Lebenszeit hatte zu diesem Zeitpunkt die erste Hälfte noch nicht erreicht. Geboren um die Jahrhundertwende, im Jahr 1700 in Juditten, starb Gottsched mit sechsundsechzig Jahren. Gottsched erneuerte (?) das deutsche Drama, indem er es sehr stark […]
Barocke Tragödie
Andreas Gryphius und Georg Philipp Harsdörffer teilten als Zeitgenossen das Schicksal im 17ten Jahrhundert geboren worden zu sein. Der einleitende Satz lässt Pathos anklingen, weil es sich tatsächlich um keine schöne Zeit gehandelt haben muss. In Deutschland herrscht Krieg, der Dreißigjährige Krieg, von 1618 bis 1648. Andreas Gryphius (geb. 1616 in Glogaug, gest. 1664 ebd.) […]
An ihm kommt keiner vorbei
Wer so viel Glück hatte als Gelehrter im vierten Jahrhundert vor Christus gelebt zu haben, der könnte heutzutage mit Stolz darauf blicken, wie ein ums andere Mal sein Gedankengut zur Grundlage für Denkprozesse in der Postmoderne würde. Aristoteles dürfte sich glücklich schätzen. 384 v. Chr. in Makedonien geboren, entwickelte er als Schüler Platons eine Menge […]
So ein Schmarrn
Keine Mehlspeise möchte ich euch präsentieren, sondern an dieser Stelle einen Gedanken schildern, den ich in einem Schreiben an Verlag und Autor in ähnlicher Form kund getan habe. Kant kennt jeder?! Nun, wahrscheinlich nicht, so möchte ich behaupten. Stefan Raab und andere Entertainer unseres ach so schönen Landes haben es ja bereits vorgemacht, wie wenig […]
Dantons Tod, ein dramatisches Gemälde
Prüfungsrelevant ist Büchner eigentlich nur mit dem Werk Lenz. Die Texte von Büchner zu kennen birgt aber, wie die Lektüre beweist, einen unverwechselbaren Reiz. Einerseits wird man in die Lage versetzt, Vergleiche anstellen zu können. Andererseits hat Büchner in seinen Formulierungen einen ungeheuer bildhaften Ausdruck – das ist mir persönlich immer besonders wichtig, mehr noch, […]
Tod in Moskau
Das ist nicht der Titel eines neuen Krimis sondern das traurige Schicksal das Jakob Michael Reinhold Lenz ereilen wird. In den letzten Kapiteln Sigrid Damms Buch Vögel, die verkünden Land wird der Leser noch einige Stationen in Jakobs Leben vorgehalten bekommen. Vorgehalten natürlich nicht im Sinne von einer Vorhaltung, die gemacht wird, vielmehr wörtlich zu […]
Wohl und Wehe
Auf, auf und davon. Bist du noch nicht fort? Nun geh, geh schon. Lass uns, lass mich in Ruh. Schick dich fort von hier. Aus Livland ist Jakob Michael Reinhold Lenz damals freiwillig, fast sehnsüchtig aufgebrochen auf der Suche nach Neuem, Unbekanntem. Geflohen ist er vor seinem Vater und vor sich selbst. Sigrid Damm lässt […]