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Lachen hinter schwedischen Gardinen

Immer noch 2004, Februar, auch dies stand im Spiegel, und eigentlich doch viel zu spät. Also dann: 2003, Dezember, die Welt Online berichtet, dass Lachen und Koksen glücklich machen. Dat Männeken hat Punkte im Gesicht und überhaupt, weil er sich freut, dass er nicht mehr weiß, was er machen soll. Er ist von Natur aus Logiker und kann sein Glück nicht fassen. Zunächst stellt er sich natürlich die Frage, warum der Spiegel 3 Monate länger dafür gebraucht hat, eine Schlagzeile aus dem Ticker zu veröffentlichen als die Welt Online (vgl. Artikel vom 05. Dezember 2003, “Lachen aktiviert wie Kokain“). Und wieder sei der Hinweis erlaubt, dass die Bezeichnung Artikel euphemistisch tarnt, was im Grunde nur einen Informationsschnipsel darstellt. Deshalb: hingeschaut!

Dean Mobbs und Kollegen hatten bei der Aufnahme von Gehirnströmen bei Probanden festgestellt, dass Lachen und Kokain durch die Nase ziehen, eigentlich nur der Genuss dieser Droge, ganz gleich auf welche Weise, dieselben Gehirnareale aktiviert. Bei sage und schreibe 16 Versuchspersonen (Vpn) wurden die Gehirnströme gemessen.

Danke Dean Mobbs, danke! Unser Logiker denkt sich nun, wenn es heißt, Lachen sei gesund, dann kann Kokaingenuss nicht schädlich sein, oder? Aber halt, was ist, wenn Kokaingenuss doch als schädlich gilt, ist Lachen ab sofort unter Strafe zu stellen? Muss er sich die Hand vor den Mund halten und zum Lachen in den Keller gehen, damit die Stasi, pardon Schupo, also jetzt aber, damit die Bullen ihn nicht beißen?

Ich würde sagen, klassischer Fall von Neurose. Danke Dean Mobbs, danke! Wozu die Wissenschaft alles gut sein kann. Wer bezahlt die ärztliche Behandlung? Jahrelange Heilversuche von Depressionen, und am Ende kommt doch nix dabei rum… so sieht’s doch aus, oder?

Also ich bin kerngesund, glaub ich, was sagst Du, Kollege?

Selbstgespräche zu führen ist nicht verboten, aber ob das gesund ist, dann noch vor lesendem Publikum, wer weiß das schon!?

Finden wir zurück in unsere kleine Welt. Es gibt einiges zu erfahren. Nucleus accumbens, so heißt die Region im menschlichen Hirn, die in beiden Fällen, ach, was schreib ich, die sogar in drei Fällen betroffen ist. Denn:

“Der Nucleus accumbens ist [] für das Hochgefühl nach Kokaingenuss [und Lachen, AT] verantwortlich – genauso wie für die Hochstimmung bei der Aussicht auf viel Geld” (ebd.).

Auch das noch, Geld hat überall seine Finger im Spiel, und jetzt schon wieder, Lachen wird teuer, in Zukunft, für die Krankenkassen, bestimmt… Beschaffungskriminalität für Koks hatte schon immer nur den schnöden Mammon im Sinn und erzielte bisweile hohe, manchmal eben auch sehr niedrige Erträge. Außer Spesen nix gewesen.

Was machen wir jetzt?

Ich würde vorschlagen du lässt das Denken sein, denn jetzt kommt ne dritte Variable hinzu, es könnte dich verwirren.

Okay.

Während also der Querdenker auf Sparflamme schaltet, gibt es noch mehr Informationen zu verbreiten. Danke Dean, danke. Auf seiner Homepage hat der ambitionierte Scientist doch glatt die Bibliographie seines Aufsatzes hinterlassen, ein Foto von sich und zusätzlich einige Verweise zu Artikeln in englischsprachigen Onlinemedien, die sich inhaltlich mit den Ergebnissen aus 2003 auseinandersetzen (vgl. Dean Mobbs Homepage).

Über den Sinn und Unsinn derartiger Untersuchungen weiß auch Stanford Report zu berichten:

“More important than identifying the existence of hypothetical humor junkies, the scientists’ finding may one day allow better diagnostic testing for a variety of conditions” (SR-Online).

Nun gut, die Damen und Herren von Stanford Report haben das natürlich in einem Zusammenhang geäußert. Aber interessant ist es doch trotz allem, dass sie finden, dass es im Grunde wichtigere Untersuchungsfelder gibt, und es sich nur bedingt lohnt festzustellen, ob wir demnächst nicht nur Drogen- sondern auch Lachjunkies in der Gesellschaft rumlaufen haben. Wer stellt sich bitte jetzt die Zombies vor, die aus allen Ecken gekrochen kommen, so wie in Resident Evil, nur dass sie FSK 6 kein Blut, sondern rote Schminke im Gesicht haben und am Ende anfangen das Opfer zu kitzeln, anstatt die eigenen Kiefer in es zu schlagen. Es fliegt kein Schrot, weil niemand mit ner Flinte durch die Gegend laufen muss, alle haben sich lieb, peep, peep, peep.
Noch was? Ach ja:

Danke Dean, danke!

Und auch:

Danke Dean, danke!

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