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Literatur

Erste Erfahrungen mit einer Apothekerin…

…, zumindest mit einer fiktiven Figur, die diesem Beruf nachgeht, kann man in Ingrid Nolls Roman Die Apothekerin sammeln. Aufgrund der Romanvorlage entstand sogar ein Film mit Katja Riemann in der Hauptrolle, doch dies nur nebenbei. Auch dieses Buch habe ich besonders günstig auf einem Trödelmarkt erstanden, und habe bereits nach den ersten beiden Kapiteln das Gefühl, zumindest keine Fehlinvestition getätigt zu haben.

Außerdem erinnert mich das Buch stark an eine Erzählung von Erica Jong, mit dem Titel Angst vorm Fliegen, welche ich hernach auch gerne im englischen Original gelesen habe. Letzteres stammt aus den Anfängen der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Worauf ich hinaus will, ist mir wahrscheinlich nur in den Sinn gekommen, da ich jetzt bereits seit einiger Zeit eben auch Literaturwissenschaft studiere. Der Gattungsbegriff des Frauenromans, respektive die besondere Art von Frauen, zu schreiben. Wenn man dort Unterschiede machen möchte, und dieser Frage bin ich noch nicht genau nachgegangen, dann kann man jedoch bei Ingrid Noll und Erica Jong die Gemeinsamkeit festhalten, dass beide offen über Erlebnisse mit Männern schreiben. Damals in den 70ern galt es bei Jong noch als Tabubruch. Aber ist es bei Noll zur Gewohnheit geworden? Ich denke diese Frage müsste man der Autorin stellen.

Worum geht es und worum wird es gehen, da ich bislang erst zwei Kapitel gelesen habe? Protagonistin ist Hella Moormann, die in einer Frauenklinik in einem Doppelzimmer liegt und ihrer Bettnachbarin die privatesten Geschichten aus ihrem Leben anvertraut, die allesamt ihr Verhältnis zu Männern schildern. Bislang habe ich noch nichts Verruchtes gelesen, anders als bei Jong, aber vielleicht taucht der Tabubruch auch hier auf. Wir werden sehen. Bis dahin befasse ich mich mit den fiktiven, oder vielleicht gar nicht so fiktiven Erlebnissen der Frau Moormann mit den, von Frau Noll geschaffenen, männlichen Geschöpfen, die allesamt zumindest auf dem Papier das Geschlecht mit mir zu teilen scheinen, im Grunde aber vollkommen wesenlos scheinen, vielleicht auch sein sollen.

Noll, Ingrid 1996 (1994): Die Apothekerin. - Zürich: Diogenes

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