Heute war es wieder so weit – jemandem, den ich besonders mag, hab ich wehgetan. Das kommt bei mir nicht selten vor, und meistens trete ich aus einem Fettnäpfchen heraus und in ein anderes hinein. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal dafür entschuldigen. Ich liebe Dich, M. Was war passiert? Nun, ich habe sie, mit dem, was ich getan habe und was ich in meinem Tagebuch geschrieben habe, sehr verletzt. Natürlich hat sie nicht nur diese schlechten Seiten und ist zickig und hat blöde Freunde, wie ich sie meistens in den Einträgen beschrieben habe. Sie war auch für mich da, als ich krank war, sie gibt mir Wärme und Geborgenheit. Es liegt aber in meiner Natur, alle guten Dinge an einem Menschen zu verheimlichen und immer nur die schlechten Dinge zu betonen; mein Vater ist genauso. M. war aber die erste, die mich insgesamt etwas befreit hat, mit ihr habe ich Dinge getan, die ich noch mit niemand anderem vorher gemacht habe. Sie hat Recht, wenn sie sagt, dass ich mich in Anwesenheit anderer ganz anders verhalte. Das ist mein Rollenspiel, was ich in meinem Leben angefangen habe zu spielen und wohl bis zum Ende spielen werde; als Kind hat man sich über so etwas noch keine Gedanken gemacht. Damals war man unbefangen und frei, heute spielt man Rollen, um allen gerecht zu werden, dass das nicht immer klappt, sieht man ja.
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