… heißt die Ausgabe des allwöchentlich in meinem Studienort Aachen erscheinenden, kostenlosen Lokalpapiers, das, wie auch immer es subventioniert wird, den Hauch von Information bieten soll. Dumm nur für diejenigen, die in Aachen auf der Straße leben, denn kostenlos ist diese Mischung aus Anzeigen und redaktionellem Output nur für gemeldete Haushalte.
Davon abgesehen ist der Informationsreigen schier unendlich und die Kreativität der Redakteure kennt anscheinend keine Grenzen. Denn in der neuerlichen Ausgabe von heute druckten sie doch glatt einen Artikel zwei Mal ab, nämlich auf Seite 7, so wie auf Seite 14. Positivistisch betrachtet gibt es sogar den Zusammenhang zwischen dem doppelten Eintrag und der Tatsache, dass 14 doppelt so viel wie 7 ist. Wer sich das mal gut durchdacht hat?!
Aufgefallen ist der Artikel lediglich, weil er mit meinem Klientel, den Studenten zu tun hat. Der AStA der RWTH-Aachen organisiert eine Demonstration vor dem Audimax in der Wüllnerstraße und gibt zudem Kundgebungen auf dem Rathausplatz, bezüglich der drohenden Einführung von Studiengebühren, sollte bei der Wahl am 22.05. die CDU zur stärksten Fraktion im Landtag gewählt werden und damit der geistesverwirrte Religionsführer Rüttgers zum Landesoberhaupt. Beides sind in meinen Augen Argumente, ihn und seine Partei nicht zu wählen, aber ich hab ja nur eine, meine Stimme. Wen es interessiert, der wird vielleicht noch wissen wollen, dass die CDU andenkt, die Sparkassen in NRW zu privatisieren. Wer nicht genau weiß, was das bedeutet, der möchte sich an die Post zurück erinnern. Dort sind sukzessive vor allem kleinere Postfilialen geschlossen und Arbeitskräfte entlassen worden, respektive in den Ruhestand geschickt worden. Deren Renten werden, obgleich die Post ein Privatunternehmen ist, durchaus noch vom Steuerzahler bezahlt. Und im Endeffekt beißt sich die Katze dort in den Schwanz, wo der Teufelskreis beginnt. Interessant ist auch, wie man von der Kritik an einem einfallslosen Redaktionsteam, über den Umweg von Studiengebühren bei einer Hommage an alles kommt, was jenseits des christdemokratischen Fahrwassers situiert ist.
Jeder der am 22.05. Schwarz wählt, sollte sich das, wie jeder andere, der etwas anderes wählt, gut überlegen. Denn nach der Wahl ist vor der Wahl und die nächsten Wahlen sind dann erst wieder in 4 Jahren. Dann gibt es noch die Leute, die überhaupt nicht wählen gehen, die sollten es sich erst Recht überlegen. Schade nur, dass es keine Grundsicherung in der Bildung gibt und noch lange nicht jeder weiß, wie einfach es eigentlich ist, sich seine Briefwahlunterlagen zukommen zu lassen. Einfach die Wahlbenachrichtigung umdrehen, an der entsprechenden Stelle ein Kreuz machen, unterschreiben, dass man die Unterlagen zugeschickt bekommen haben möchte. Die Adresse, wo es hingehen soll, auf einen Umschlag schreiben (sie steht auf der Wahlbenachrichtigungskarte), die Karte in den Umschlag stecken und “EINE” Briefmarke auf den selbigen kleben. Je nachdem an welchem Wochentag man den Umschlag eingesteckt hat, kommt bald schon, also ca. 2 bis 3 Werktage später die gemütlichere Variante zur Wahl zu gehen, ins Haus geflattert. Diesmal kriegt man sogar einen Umschlag, den man kostenlos ans Wahlamt der eigenen Stadt schicken kann. Bis auf 55 Cent hat einen der Luxus, am Sonntag nicht zur Wahl gehen zu müssen, also nichts gekostet. Jetzt kann man getrost am 22.05. die Beine hoch legen und die Prognosen und Wahlergebnisse im Fernsehen oder anderen Medien seiner Wahl verfolgen, Kuchen essen, Kaffee trinken, spießbürgerlich sein, oder aber eben ganz normal und irgendwie anders. 😉 By the way, ich werde keinen Süßkram verspeisen an dem Tag, aber bei mir ist das auch nicht Tradition und ich verpasse auch nicht das Gefühl beim zur Wahl Gehen gesehen worden zu sein, ähnlich wie dieselbe spießbürgerliche Fraktion dies wahrscheinlich empfindet, wenn sie nicht dabei gesehen wird, wie sie in die Kirche geht. Vielleicht sollte denen mal jemand den Tipp geben, dass ihnen außer Ihresgleichen niemand dabei zusieht. 🙂 Gehabt euch wohl.